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END ZEIT Das Apokalyptlsche zwischen Polltlk, Prognose & Technologie GUnther Frieslnger Thomas Ballhausen Judith SchoBb6ck [Hg.] IMPRESSUM Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; deta illierte bibliografische Daten sind im Internet uber http://d nb.ddb.de abrufbar. Bibliographic Information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibl iothek lists t his publication in t he Deutsche Nationa l bibliografie; detailed bibliographic data is avai lable on the internet at http:;/dnb.ddb.de. ISBN 978-3-902796-60-8 Hera usgeber: GUNTHER FRIESINGER THOMAS BALLHAUSEN, JUDITH SCHOSSBOCK Lektorat: EVELYN VAN HU LZEN Layout: CAPITALE WI EN Covergesta ltung: CAPITALE WI EN © bei den Autorinnen und Autoren edition mono/monochrom, 2018 1050 Wien, Zentagasse 31/8, 1050 Wi en fa xjfon: +431/952 33 84 ed itionmono@monochrom.at Gedruckt mit UnterstUtzu ng der Kulturabteilung der Stadt Wien und des Bundeskanzleramtes BUNDESKANZLERAMT : ClSTERRE ICH Aile ln halte sind unter der CreativeCommonslizenz CC BYNCSA 4.0 veri:iffentlicht. (!)@@ END/ZEIT/GE/SCHICHTEN DES COMPUTERS VON DEN APOKALYPSEN DES COMPUTERS UNO DER UNENDLICHKEIT DES COMPUTING STEFAN HOLTGEN ZUSAMMENFASSUNG Der vorliegende Beitrag widmet sich der Apokalypse des Computers aus verschiedener Hinsicht. Nachdem das Verschwinden des Computers aus dem Bewusstsein des Nutzers angesprochen wird, wird die Aufmerksamkeit auf eine generelle Ze itproblematik des Computers gerichtet - als historischem Diskurs, als Gegenstand von Prognosen und als Objekt gegenwartiger Beschreibbarkeit. Mit Hilfe computerarchao logischer Methoden wird eine Moglichkeit gezeigt, Computer adaquat in dem zu beschreiben, was sie ,tun", wenn sie operativ sind: Computing. Dieses Computing ist jedoch von einer weiteren, viel fundamenta leren Apokalypse bedroht, die ihren Ursprung in der Berechenbarkeitstheorie besitzt. Das so genannte Halteproblem offenbart sich in dieser Hinsicht als Apotheose des Comput ing. Mit Hilfe kleiner Programm-Experimente und Ansatzen aus der theoretischen lnformatik wird schlie81ich jedoch ein moglicher Vorteil aus dem Halteproblem ersichtlich, der wieder an den Anfang des im Text gefUhrten Diskurses zuruckfuhrt. * Augenscheinlich liegt dem Computer eine eigentumliche Existenzweise zugrunde, die man damit umschreiben konnte, dass er ein Apparat ist, dessen Zweck darin besteht, nicht das zu sein , was er ist. Fur den Anwender ist er ein zuhandenes Multifunkt ionswerkzeugl, das sich auf 1 Ober den Werkzeug-Charakter des Computers in Hinblick auf Defekte vgl. Groth/H61tgen 2018. 103 Basis seiner Hardwarestruktur und seiner Programmierung fOr viele Aufgaben verwenden lasst: ein MusikstOck wiedergeben, einen Brief schreiben, eine Tageszeitung lesen, eine Route berechnen, ein Spiel spielen usw. Dabei konvergieren die vormaligen Funktionen einzelner Systeme, wie CD-Spieler, Schreibmaschine, Zeitung, StraBenkarte oder Sandkasten (a Is der Archetypus aller Simulationsspiele) in einem einzigen Apparat, der sie zu simulieren in der Lage ist. Vorhanden bleibt der Computer als solcher fOr diejenigen, die ihn modifizieren oder programmieren. FOr aile anderen verschwindet er hinter seinen Nutzungsweisen in einer Black Box. Das Verschwinden des Computers ist also zunachst eine erwOnschte Nebenwirkung seiner Nutzung. Vor dem Hintergrund des in diesem Band zu verhandelnden Themas der Apokalypse zeichnet sich allerdings noch ein anderes Verstandnis von Verschwinden ab: Es besitzt eine katastrophale, eschatologische Komponente. Deshalb soli im Folgenden das absolute Verschwinden des Computers Thema sein. Dieses Verschwinden ist vielfach analysiert 2 , herbei gewOnscht, gefOrchtet und nOchtern prognostiziert worden. Der auf das Verschwinden des Computers konzentrierten Prognose gegenOber steht der ROckblick in seine Geschichte. Auch diese lasst sich in den apokalyptischen Diskurs integrieren, denn historiografische Beschreibungen des Computers haben stets auch etwas mit seiner Zukunft zu tun. DarOber hinaus tradieren und favorisieren beide Genres dieselben Erza hlmuster - und in beiden bildet das Verschwinden des Computers den narrativen Fluchtpunkt. Die Poetologie dessen soli hier zwar auch skizziert werden, im Zentrum stehen aber die Fragen nach ihrem Gegenstand: Was waren und was sind diese Computer eigentlich, die da historiografisch beschrieben und die in den Prognosen zum Verschwinden gebracht werden? lnwiefern hangt die jeweilige Darstellung des Computers mit seinem Schicksal zusammen? Und wie verhalten sich die konkreten Apparate selbst in mitten ihrer apokalyptischen Zuschreibungen? Die ersten beiden Kapitel dieses Beitrags nehmen sich der Au8enansichten und Oberflachen des Computers an. Wie wird Ober die Vergangenheit von Computern geschrieben und wie Ober ihre Zukunft? Eine alternative Perspektive soli danach die Gegenwart der Computer aus einer ln(tro) spektion derselben sichtbar machen. Dazu sind allerdings zwei Wechsel 2 104 Vgl. Pias 2004: 7. Insbesondere ab den 1960er-Jahren mit der Minicomputer-EinfUhrung ist die Kritik am Computer auch als Unheilsgeschichte erzahlbar geworden (vgl. Weizenbaum 1977 oder von Randow 1990). Zukunftsvisionen von einer .Welt ohne Computer" (oder vielleicht nicht weniger duster: . Eine Welt ohne Internet") werden in unterschiedlichen lnternet-Ka nalen entworfen. Eine interessa nte Variante haben Bruce Sterling und Wi lliam Gibson in ihrem Roman ..The Difference Engine" (1990) beschrieben: eine Welt, in der nur dampfbetriebene Computer existieren. notwendig: Zum einen wird sich eine Methode finden mussen, die sich der bloB diskursiven Verhandlung zu entziehen vermag, um damit der technischen Verfasstheit des Computers gerecht werden zu konnen. Zum anderen muss sich die Beschreibung von der Ober- auf die UnterW:iche des Computers verlagern, denn nur dort (allein) findet seine Gegenwart als Computing tatsi:ichlich statt. 7 6 Daten Applikationen 5 4 Betriebssystem BIOS 3 ISA 2 1 0 Logik Elektronik Physik Abb. l Abstraktionsschichten des Digitalcomputers Welche Zeitfiguren sich bei dieser Vergegenwartigung und Durchdringung der Abstraktionsschichten 3 des Computers slehe Abb. 1 offenbaren, wird am Schluss dieses Beitrags demonstriert. Hier wird es notig sein, die zeitlosen Formalisierungen und Beschreibungen des modellhaften (man konnte sagen: des .. sogenannten" 4 ) Computers als konkrete Algorithmen in einem rea len Computer zum Laufen zu bringen - also a us der Unzeit des Modells in die Gegenwart des Mediums zu wechseln. Zie l davon ist es, die unterschiedlichen Apokalypsen des Computers an die verschiedenen Begriffe und Zeitverhaltnisse desselben zu koppeln. 3 4 Den sechs von Tanenbaum (2006: 22) eingefUhrten Layern Problemorientierte Sprache (5), Assemblersprache (4), Betriebssystem (3), Befehlssatzarchitektur (2), Mikroarchitek· tur (1) und Digitale Logik (0) wird eine signalbewusste Beschreibung des Computers eine siebte Ebene Festkorperphysik (-1) hinzufUgen mussen. Erst auf dieser Ebene losen sich Computer von ihren forma len Beschreibungen und werden real. Eine Phrase, die Friedrich Kittler haufig genutzt hat, um auf ungerechtfertigte Generali· sierungen in wissenschaftlichen Diskursen (vgl. "der sogena nnte Mensch", Kittler 1993: 60,118) aufmerksam zu machen. Erstaunlicherweise hater das Attribut nie auf Computer angewendet, obwohl er mit und uber reale(n) Computer(n) gearbeitet hat und deshalb fUr den Unterschied zwischen der rea len Maschine und dem Diskurs uber sie durchaus sensi· bel gewesen sein durfte. 105 ZEIT[GE)SCHICHTEN DES COMPUTERS VERGANGENHEITEN : HISTORIOGRAFIEN Obwohl der Computer das jungste technische Medium ist, ist seine Geschichte umfangreich. Das liegt nicht nur darin begrundet, dass es bereits ganz unterschiedliche Meinungen dazu gibt, wo mit dieser Geschichte anzusetzen ware5 , sondern auch daran, dass ihre Etappen so kurz, ihre Errungenschaften so kurzlebig und ihre Ereignisse 6 so vielzahlig sind, wie in keiner anderen Mediengeschichte. In dieser vielseitigen Tradition tritt Computergeschichtsschreibung zumeist in der Form von ,Fortschrittsgeschichte " (Pias 2004 ' 71 ·: Born 19 7 31auf und zwingt so ihrem Gegenstand eine Tendenz auf: Der Fortschritt im allgemeinen, der technische Fortschritt im besonderen, sind als allzu pauschale Vorstellungen nicht nur in das vage Geschichtsbewu8tsein, sondern auch als Thematik in eine bereits uferlose Literatur eingegange n. Tatsachlich ist ,der Fortschritt" ke ine homogene Verlaufsform der Gesch ichte, kein einheitlicher, die Neuzeit uberspa nnender Phrasierungsbogen. (Blu menberg 2009:57) Fortschrittsgeschichte ist eine Radikalisierung von Ereignisgeschichte, indem sie diese mit einem Vektor versieht, durch den die einzelnen Historeme in eine Post-hoc-ergo-propter-hoc-Beziehung zueinander gesetzt werden. Ein jungeres Artefakt wird als Verbesserung gegenuber einem alteren dargestellt. Der Fortschritts-Vektor impliziert, dass stets eine oder mehrere Eigenschaften eines Ereignisses zukunftig besser sein werden (oder werden mussen) als in der Vergangenheit und Gegenwart. Bei technischen Ereignisgeschichten (Konig 2009 ' 401 wird dieser tempora le Vektor zusatzlich durch Kausalverbindungen zwischen den einzelnen Ereignissen verstarkt. Wenn ein fruheres (oder gegenwartiges) Element heutigen (oder kunftigen) Erfordernissen nicht genugt, dann wird es verandertjverbessert. Zur historiografischen Notation einer solchen Geschichte bedarf es, wie Hayden White (1991) gezeigt hat, geeigneter narrativer Strategien, die sich bis auf die syntaktisch e Ebene ana lysieren lassen. Konstruktionen mit ,Zuerst ... dann ... danach ... schlie81ich" , ,Wei l vorher ... deshalb" usw. reihen Einzelereignisse zu einer solchen Kausai-Dramaturgie aneinander. 5 6 106 ... ob nun bei Aristoteles' Logik, Leibniz' Dyadik, Babbages Ana lytica l Engine, Booles Algebra , Shannons Scha ltnetzen oder Zuses Z1-Computer usw. (vgl. Holtgen 2015: 11-19). Die Begriffe des Ereignisses und der Ereignisgesch ichte werden bei Diekmann und Mitter (1984) eingefUhrt und mathematisch beschrieben. Auslassungen (von wiederholten, ahnlichen, Weniger wichtigen oder gar widersprechenden Ereign issen) straffen diese Erza hlung (ebd.:112) und formieren das Dispositiv. Das Genre der Historienerzahlung hangt White zufolge vor allem von der Struktur der in ihr narrativ verknupften Historeme ab (vgl. ebd.: 114ff.l. Je nachdem, welchem Ereignis (od er welcher Ereignisfolge) vom Autor ein ,privilegierte[r] Status" (ebd.: 114l zugesc hrieben wird und an welcher Stelle der Historie sie dieses Ereign is anfU hren, erhalt die Erzah lung den Status eines historischen Determinismus (privilegiertes Ereignis zu Beginn) oder einer Eschatologie (privilegiertes Ereignis am Ende), woraus sich das zentra le Erklarungsmodell der jeweiligen Darstell ung ergibt. An zwei konkreten Computer-Gesch ichten soli dies gezeigt werden. In beiden Fallen 7 geht es um die Frage, wie der Siegeszug des Personalcomputers zu erklaren ist. Wahrend der lnformatikhistoriker Paul Ceruzzi (1998) die Privatisieru ng der Computertechn ik mit dem Bedarf der lngenieure an gunstigen Rechnern (vgl. ebd.: 214) - also einem techn isch-wissenschaftlichen Anwendungsfall - erklart und einen Einfluss privater sozia ler Krafte schon zu Beginn seiner Ausfuhrungen marginalisiert (vgl. ebd.: 41·l, betont im Gegenteil Ste- ven Levy, dass es private Hacker gewesen seien, die die Technologie aus den Universitaten in die Offentl ichkeit gebracht hatten (Levy 198 4 : 14 511·l. Be ide Autoren verfolgen mit ihrer Argumentation ein j e untersch iedliches Ziel: Wahrend die , Hacker Ethic" (ebd: 2611·l, welche Levy am Werk sieht, Computertechnologie bekannt, bewusst und durchschaubar machen will - woran die Privatisierung dieser Technologie wesentlichen Anteil nimmt -, sieht Ceruzzi in ihr ein wissenschaftliches Werkzeug, das dem wirtschaftlichen Fortschritt dient. Bei Levy deutet der oben genannte Fortschritts-Vektor in Richtung technologischer Aufklarung des Menschen 8 - der Text lasst sich nach dem White'schen Muster also als Eschatologie9 deuten. Fur Ceruzzi hingegen ist der Fortga ng der Geschichte des Computers aus seinem wirtschaftlichen 7 8 9 Konsultiert werden hier nur die Erstausgaben;-a uflage n der beiden Werke, obwohl beide bis heute mehrfach uberarbeitet worden sind. Obera rbeitung bei historischen Werken bedeutet aber neben Erga nzung haufig auch Korrektur - nicht selten auch der ursprunglichen Sichtweisen. Da es hier aber auf di e Sichtweisen ankommt, wird der ursprunglichen der Vorzug gegeben. Welche Widersp ruche mit diesem Ansinnen verbunden sind, hat Claus Pias (2002) gezeigt. Aber bereits Levy lasst seine Historiografie des Hacking in einem ..Wirtschaftskrieg" unterschiedlicher Hacker-G ruppe n ku lminieren, die ein System vermarkten wollen (vgl. Levy 1984:421ff.). Als die .. Lehre von den letzten Dingen" hat der eigentlich theologische Begriff Eschatologie insbesondere in der Geschichtswissenschaft des 20. Jahrhundert eine (sakulare) Bedeutungserweiterung erfahren (vgl. Schmidt 1983:43-47). Dass White ihn nutzt, um damit Dramaturgien in der Geschichtsschreibung zu markieren, fUhrt ihn jedoch teilweise wieder in seine ursprungliche Bedeutung zuruck - nicht zuletzt, wei I Histori ografien an ihren En- 107 Ursprung determiniert und folgt 6konomischer Wachstumslogik, denn vom Anfang seiner Erzahlung ..The Advent of Commercial Computing" (Ceruzzi 2003: 13- 4 6 .) bis zur .. Digitization of the World Picture" (ebd.: 30?ff.) schreibt er Computergeschichte konsequent als Wirtschaftsgesch ichte. 10 ZUKONFTE: PROGNOSEN Und wohin fUhren diese Gesch ichten? Seide Autoren entwerfen auf den letzten Seiten ihrer Historiografien Endzeit-Szenarien: Wahrend Ceruzzi (wenngleich Ieicht amusiert) im Jahre 1998 konstatiert: ,we can learn to use the computer rather than allowing it to use us" (ebd .: 312 l - also seine Geschichte mit der Andeutung eines mogl ichen dystopischen (KI-)Szenarios beendet -, steht Levys Text ganz in der Tradition des Diskurses des Kalten Krieges. Er zitiert den Film ,War Games" (mit dem fiktiven Computer W.O.P.R.) und damit ein apokalyptisches Szenario herbei, in welchem aber letztlich Hacker alles zum Guten wenden. Dies ist fur Levy der wahre Aufbruch in ein neues Ethos: ..The essence, of course, of the Hacker Ethic" (Levy 1984: 437). Seide Autoren schreiben also am Schluss ihrer Bucher uber die Zukunft des (computerisierten) Menschen, schweigen jedoch uber das Schicksal der konkreten Maschinen. Valide Prognosen scheinen fur Fortschrittsgesch ichten nur schwer erstel lbar zu sein. Angesichts der Geschwind igkeit, mit der sich die Technologie entwicke lt, empfindet es mancher gar als muBig uberhaupt ko nkrete Spekulationen anzustellen (vgl. Pias 2005: 7). Die Anekdoten von Fehl prognosen uber die Zukunft des Computers sind hingegen zah lreich. Funf davon 11 liste ich im Folgenden auf: 1. ,1 th ink there is a world market for maybe fi ve computers." (Thomas Watson, IBM, 1943) 2. ,Where a ca lcu lator like the ENIAC today is equ ipped with 18.000 vacuum tubes and weighs 30 tons, computers in the future may have on ly 1000 vacuum tubes and perhaps weigh on ly 1112 tons." (Hamilton 1949: 258) 3. ,There is no reason anyone would want a computer in their home." (Ken Olson, DEC, 1977) 10 11 108 den oft einen ,.Ausblick" (in die Zukunft) ihres Themas anbieten, wie sich an den beiden hier vorgestellten Computergeschichten zeigt. Mit dieser Sichtweise ist er nicht all ein: Computergesch ichte wird als ein Teil der Technikgeschichte und diese wiederum als Teil der Wirtschaftsgeschichte erzah lt (Kon ig 2009). 1-4 finden sich auf: http:/;xenon.stanford.edu/-hanselljhumor;computers (19.09.2017) 4. ,But what ... is it [the Integrated Circuit, S.H.] good for?" (Ei n IBM-Ingenieur der Advanced Computing Systems Division. 1968) 5. ,Most important, ubiquitous computers will help overcome the problem of information overload. There is more information available at our fingertips during a walk in the woods than in any computer system, yet people find a walk among trees relaxing and computers frustrating. Mach ines that fit the human environment, instead of forcing humans to enter the irs, will make using a computer as refreshing as taking a walk in the woods. " (Weiser 1991) In diesen Aussagen ze igen sich ebenso ze itgenossische Sichtweisen auf Computertechnologie wie Versuche, die bis dahin stattgefundenen technischen Entwicklungen zu prolongieren. 1977, als die ersten Mikroprozessor-basierten Computer fur Privatanwender in Serie produziert wurden und dam it Minirechnern (wie j enen von DEC 12 ) den Markt streitig machten, sah Olson (3) noch ke ine Ei nsatzmoglichkeiten fUr Computer in Privathanden. Dass sich Digitalelektronik durch Verwendung unterschiedlicher Scha ltertypen (vom Relais uber die Rohre zum Transistor und schliefSiich Halbleiter-IC) radikal verkleinern wurde, haben weder IBM-Chef Watson (1) noch Hamilton (2) oder jener IBM-Ingenieur (4) vorhergesehen. Die sukzessive Miniaturisierung der Rechnertechnologie hatte den Computerwissenschaftler Mark Weiser (5) ab Ende der 1980er-Jahre zu seiner Vision des ,ubiquitous computing" gefuhrt: Computer des 21. Jahrhunderts wOrden in Form von Boards, Tabs und Pads allgegenwartig werden (vgl. weiser 1991>. Dass durch diese Entwicklung das von Weiser angesprochene Problem der lnformationsflut abgemildert wurde, ist indes nicht zu sehen. Mittlerweile sind wir mit Computern konfrontiert, die auf Armbanduhr-Gr68e geschrumpft sind und stetig kleiner werden. 13 Findet das Verschwinden der Techno logie aus dem Alltag dadurch zwar nicht wirklich statt, so zeigt sich doch eine funktionale ,Entfernung" im doppelten Wortsinne: Wah rend die eigentlichen Rechner prasent bleiben, werden ehedem drahtbasierte Obertragungswege , wireless" und losen sich die Speicher in ,,Wolken" und Rechenkraft in ,distributed systems" auf. Diese Entwicklung hat dazu gefUhrt, dass Computer, die man heute nutzt, oft ganz woanders lokalisiert sind, als man selbst. Verschwunden sind sie dam it aber lediglich a us dem Gesichtsfeld des Anwenders. Und nicht nur fur diesen, auch a us 12 13 Ab 1967 vertrieb DEC mit der PDP-8 selbst einen kompakten Minicomputer zum verg\eichsweise gunstigen Anschaffungspreis. Neben ktassischen Architekturen (z.B.: https:j/www.eecs.umich .edujeecsjabouVarticles/2015/Wortds-Sma ll est-Computer-Michigan-Micro-Mote.htm l [19.09.2017]) linden Forschungen zum ,.unconventional computing" statt, die Systeme aus biotogischen Zellen oder organ ischen Molekulen konstruieren (http:/;uncomp.uwe.ac.uk/ [19.09.2017]). 109 der akademischen Auseinandersetzung verschwinden reale Computer, indem sie auf ihre Dienste reduziert werden: Und fUr unsere Gegenwart liegt die Sache noch einma l grund legend anders, we ll sich Einzelgeriite mittlerweile weitgehend in ,Dienste' aufgelost haben - und mit Ihnen die originiiren Zweckbestimmungen, Asthetiken oder Subjektivierungsformen verschwunden sind, die man Einzelmedien in den Achtzigern noch zuschrelben wo llte. (Pias 2015: 33) 14 Mit sol chen aus dem Blick geratenen Computern werden zugleich auch ihre Hacker und deren eschatologisches Versprechen technischer Aufklarung verabschiedet. GEGENWARTEN: WRITING ABOUT THE UNWRITABLE Nachdem der Blick auf die Vergangenheit und die Zukunft des Computers gerichtet wurde, ware nun die Frage zu stellen, wie dessen Gegenwart beschrieben wird - und ob sie uberhaupt beschreibbar ist. Aus der Auf3enperspektive kommt jede Betrachtung des Computers zwangslaufig immer schon zu spat, wei I sie dessen Gegenwart j a uberhaupt erst nachtraglich notieren kann und diese Notizen dann sogar noch spater rezipiert werden. Fur zeitkritische Medien wie den Computer spitzt sich dieses Problem zu, denn als operativer Verbund aus Hardware, Software und Energie muss der Computer eingeschaltet sein, um zu .. computieren". Erklart man die Operativitat des Computers zu seiner unabdingbaren Eigenschaft, dann ergeben sich daraus Konsequenzen: 1. entzieht er sich in diesem Zustand jeder Form von Historisierung oder Prospektion, weil sich seine Temporalitat nicht in andere Zeit- formen ubertragen lasst: Ein historischer eingeschalteter Computer ist ebenso .. radikal gegenwartig" (Ernst 2012 ' 113l wie es ein zukunftiger Computer im Moment seiner spateren Aktivierung sein wird. 2. entzieht sich seine Beschreibungjeder Diskursivitiit, denn das, was operative Computer ,.tun", lasst sich technisch adaquat nicht in Worten fassen oder in Diskursen aushandeln. Andere Notationsformen mussen zu seiner Besch rei bung gefunden werden . 14 no Pias' Diagnose ist eingebettet in die Frage nach der heutigen Relevanz einer ,.hardwarenahen" Medienwissenschaft. drei Jahrzehnte na chdem Friedrich Kittler diese etabliert hatte. In heutigen Medienwissenschaften sind Computer als Hardware-Objekte und auch ihre Software aus dem Fokus geraten (vgl. Kaldrack/Leeker 2015). Fur die auf Technik konzentrierte Medienwissenschaft bleibt ihre Materialitat jedoch zentra l, um Computing verstehen zu k6nnen . Dlagrammatlk HierfOr bieten sich mehrere Aufschreibesysteme an . Mit Hilfe von Diagrammen lassen sich beispielsweise Gegenwarten grafisch fixieren und im Prozess der LektUre aufrufen. Die theoretische lnformatik bietet fur einen ablaufenden Prozess zum Beispiel dessen Darstellung als Automat an: offnen Zustand 2: offen Zustand 1: geschlossen schlieBen Abb. 2 Zustandsa utomat fur ein en Tursch lieBmecha nismus Solche Notationsformen sind aber nicht bloB auf konkrete Prozesse wie im obigen Beispiel beschrankt. Auch Computer lassen sich auf diese Weise modellieren und in Operation versetzen. Alan Turing hat mit seiner .. Papiermaschine" (Turing 1987 a:B 5 l eine Anleitung fOr solch einen grafischen Mechanism us vorgestellt, mit dem aile berechenbaren Probleme berechnet werden konnen . Diese kann als operatives Diagramm eines Universalcomputers dienen - als die nach ihm benannte universelle Turing-Maschine. Unendliches Band mit Zellen l l I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I I) Abb. 3 Turing-Maschine Die grafische Darstellung der Maschine liefert j edoch nur einen Teil zur diagrammatischen Vergegenwartigung eines Computers, bis sie auf ein Problem spezia lisiert wird. In dem Moment, wo ihr ein symbolisches Alphabet 111 zur Verarbeitung (Rechenberg 168t.) eingegeben wird , welches Anweisungen und Daten reprasentiert, wird sie zu einer speziellen Turing-Masch ine und kann als Diagramm durchdacht werden. Binary palindrome •••••II••I• •I• • BDD.II••I• •II. " II a M -- Abb. 4 Analyse eines Palindroms 15 Diese universelle Turing-Maschine ist die bislang beste forma le Beschreibung von Computern. Mit ihr lasst sich bereits alles Berechenbare (wenn auch muhsam) berechnen. Was hingegen nicht berechenbar ist, fuhrt die Turing-Maschine an ihre Grenzen, von denen weiter unten zu sprechen sein wird. Vorerst ze igt sich an den operativen Diagrammen von Computern schon deutlich, was fUr den realen Computer umso bedeutsamer ist: Erst in Vollzug gesetzt ,computiert" er und zei(ti)gt seine Gegenwart. Ausgeschaltet ist er kein Computer, sondern bloB Hardware - so wie die Turing-Maschine zunachst bloB ein Bild ist. Wenn daher vom Computer im Kollektivsingular gesprochen wird, ist damit implizit die universelle Turing-Maschine als Modell fur maschinelle Berechenbarkeit aufgerufen. 16 Archlographle Neben der Diagrammatik in Form von Automaten-Modellen bieten sich aber noch weitere Moglichkeiten der nachtraglichen Notation von Computer-Gegenwarten an. Die Archaographie stel lt eine Moglichkeit dar, der Diskursivierung in Form von Mediengeschichte(n) zu entgehen: Bleibt fUr den Chronisten also nur Nachtraglichkeit oder eine andere Schriftkompetenz namens lnformatik; diese findet langst nicht mehr im Medium der Historie, der Erzahlung, statt. Wenn Archaographie im Unterschied zur Geschichtsschreibung Programm ieren heiSt (archEi verweist auf den Befeh lsmodus) und die Archive der Zukunft nicht mehr Akten, sondern Algorithmen speichern, heiSt das fUr die Retrospektive, .. an 15 16 112 https:jjturingmachinesimulator.com/ [08.22.2017] Ein Satz wie zum Beispiel .. Der Computer bestimmt heutzutage unser aller Leben" lasst sich vor diesem Hintergrund trotz der Vagheit seiner Begriffe besser verstehen . den Blaupausen und Scha ltplanen selber, ob sie nun Buchdruckerpressen oder Elektronenrechner befehligen, historische Figuren [... ] abzulesen." [zit. n. Kittler 1986: 3t.J Von Geschichtskorpern gibt es immer nur das, was Med ien speichern und weitergeben konnen. [Ernst 2001: 262) Archaographien waren demnach Texte, die neben Beschreibungen mit Worten und Bi ldern auch elektrotechnische und informatische Elemente enthalten. Hierzu zah len neben Schaltplanen und mathematischen Darstellungen vor allem Programmcodes. Eine , lmplementierung" von Archaographie stellen zum Beispiel ,Technical Reports" dar. Diese stehen stilistisch zwischen den publizistischen Sachzwangen von peer-reviewten Journai-Beitragen und der Unverbindlichkeit wissenschaftlicher Weblog- und Twitter-Postings und waren dem Genre der Grey Literature (Betriebsanleitungen, techn ische Dokumentationen, Sourcecodes, ... ) zuzurechnenY Demonstration Wahrend sich Diagramme und Archaographien noch ikonografischer und symbolischer Ze ichen bedienen und zu Papier gebracht werden konnen , entzieht sich die radikalste Form der Vergegenwartigung des Computers diesen Zeichenkategorien und damit ihrer Aufschreibbarkeit, indem sie im Realen stattfindet: die Demonstration. Durch die Demonstration von Computer(prozesse)n lassen sich Argumente uber diese am angemessensten darstellen und konnen unmittelbar nachvollzogen werden. Zur Methodik der Demonstration gehort neben dem Ablaufenlassen von Prozessen die (zeitgleiche) Anwendung von Messverfahren, Analysen (etwa durch Monitorprogramme, Tracing-Routinen, Debugger, ... ) und Modifikationen zur Laufzeit (Live-Hacks, ... ). Demonstrationen besitzen zwar die normative Kraft des Faktischen, sind als Beschreibungen jedoch hochst ephemer. Am Ende der Demonstration bleibt nichts als die Erinnerung an das Ereignis. In der Demonstration wird notwendigerweise das Allgemeine auf das Exemplarische reduziert. Damit gelten die Aussagen, die sich aus Demonstrationen gewinnen lassen, nur in einem eng eingegrenzten Kontext (dem des Demonstrationsumfeldes). Sie lassen sich zwar ahnlich, aber nicht identisch wiederholen. Selbst eine Aufzeichnung mithilfe anderer Medien konnte die Gegenwartigkeit des Prozesses nicht dokumentieren, ohne dass sich das Speicher17 Montfort versamme lt seit 2012 auf seiner Webseite Trope Tank ei ne .Series of Technical Reports", die sich mit computerhistorischen und -archiiologischen Detailfragen und -themen beschiiftigen (vgl. http://www.nickm.com/trope_tank/ [19.09.2017]). 113 medium selbst einschreibt, der Dokumentarist auswahlt, perspektiviert usw. und damit bereits historiografiert. Die in Demonstrationen gewonnenen Erkenntnisse sind zwar abstrahierbar, konnen angemessenerweise jedoch lediglich in Theorien mittlerer Reichweite einflieBen. Eine Erkenntnis aus der Demonstration als Argumentationsverfahren ist allerdings, dass sie die Frage, was ein Computer eigentlich ist, noch starker zuspitzt. Vom Computer im Kollektivsingular kann sinnvollerweise gar nicht mehr gesprochen werden, wenn es um seine Operativitat jenseitS modellhafter Beschreibungen (wie unter DIAGRAMMATIK), formelhafter Notizen (wie unter ARCHAoGRAPHIE) oder bloBer Redewendungen geht. Der Begriff muss sich dann auf ein konkretes System und seine Funktionen beziehen. DYSTOPIEN DER COMPUTER Nun soli jedoch das Thema der von den Historiografen entworfenen Apokalypse noch einmal eingeholt und auf die Maschinen selbst angewandt werden. Der Zukunft von Computern steht a us technologischer Sicht namlich einiges im Wege, um am stetigen Wirtschaftswachstum langfristig erfolgreich teilhaben zu konnen. Computer sind Maschinen zum Speichern, Verarbeiten und Obertragen von lnformationen (vgl. Kittler 1993:8). Mit dem Vermogen dieser drei Funktionen steht und tallt die Operativitat des Computers. Jedoch sind allen dreien technisch bedingte Grenzen gesetzt. SPEICHERN: INFORMATIONSMAXIMUM Das Problem der oben bereits genannten lnformationsflut ist in der Tat eines, das nicht nur die Anwender, sondern auch die Technik selbst bedroht. Aile zehn Jahre wachse die Menge gespeicherter Daten um das Hundertfache, schreibt der lnformationstheoretiker Horst Volz und prognostiziert: So betriigt die gespeicherte Datenmenge 2016 mindestens 10 20 Byte. Sie ist also nicht mehr sehr weit von der [... ] geschiitzten Obergrenze von max. 1024 Byte entfernt. Diese ware circa 2035 erreicht, wobei hier nicht die vielen privaten und kommerziellen Kopien berucksichtigt werden. (Volz 2017: 281) Diese Obergrenze bemisst er aus dem Verhaltnis von Speicheroberflache zum Volumen des Speichermediums. Wahrend die Anzahl der Speicherzellen exponentiell (2") zunimmt, wachst der dafUr benotigte Raum uberproportional dazu, weil die Verwaltung von immer mehr Speicherzellen eine immer aufwandigere und komplexere Elektronik erfordert (ebd: 260t.). 114 Bei modernen Anlagen liege das Platz-Verhaltnis von eigentlichem Speicher zu dessen Verwaltung bereits bei 1:1000. 1) S!oinbuch' Goschdl:e Nxtvichtenlodlnk. ETZ 15163 2)Cotl'1f)IMJr-Zoltung18198; Gartl"ooOGf'Oup u.e. Beywnd Cekulalion Coporncu5 1997 13, 19,235 -4 ) httpJ/Wo>..... |・ャーッヲエウVO 、 セGcVBXYWRQ Q N ィャュ HUX N PTI@ syte E 1 3) DeMing P.J 18 10 neue elektronische Daten 2003 4 1 Aile wi ssenschaftlichen Bibliotheken 1p 1015 U.S. Library of Congress 101 2 1G DVD CD 1M 1940 1950 1960 1970 1980 1990 2000 2010 Abb. 5 Entwicklung der Speichermengen und -kapazitaten (Volz 2017: 256 u). PROZESSIEREN: BAUTEILDICHTE Ein Grund fUr diese Entwicklung ist die stetige Erhohung der Bauteildichte. 1965 hatte der Computeringenieur Gordon E. Moore das nach ihm benannte Gesetz formu liert (vgL Moore 19651, wonach sich die Komplexitat (die Anzahl der Transistoren pro Flache) eines Chips in einem Zeitraum von 12- 24 Monaten verdoppelt, wahrend der Preis stabil bleibt. Dieses Gesetz beschreibt die historische Entwicklung von Mikroprozessoren und anderen Halbleiterbausteinen (z. B. Speicher) bis heute annahernd adaquat. Allerdings sto8en derzeitige Packungsdichten von 10 nm (damit ist die Kanalbreite eines Transistors gemeint) auf ihre physikalische Untergrenze, weil bei noch gr68erer Annaherungen der Kontakte die Schaltsignale nicht mehr von Quantenrauschen unterschieden werden konnen. Der Ausweg, die Strukturen dreidimensional anzulegen (also in einem Prozessor mehrere Kerne zu integrieren), schafft kurzfristig Abhilfe, st68t aber bald auf das Problem des lnformationsmaximums. 115 0BERTRAGEN: HOCHSTGESCHWINDIGKEIT Auch die Verarbeitungsgeschwindigkeit von Signalen ist in den letzten sieben Jahrzehnten Computergeschichte sukzessive angewachsen . Schaltete der elektromechanische Computer Z1 von Konrad Zuse noch im Sekundentakt (1 Hertz), so arbeiten moderne CPUs derzeit mit Taktraten von mehr als 5 Gigahertz (sind also 5 Milliarden mal schneller 18 als die Z1). Die Taktrate ist allerdings auch nicht beliebig steigerungsfahig, denn sie bezieht sich stets auf eine Elektronik, die die einzelnen Taktsignale transportieren muss. Die absolute Obergrenze wird von zwei Faktoren bestimmt: a) Widerstandszuwachs bei Leitungswarme Mit wachsender Signalgeschwindigkeit (das heiSt Elektronenbewegung im Leiter) steigt die Warme im Leiter, womit sich dessen Widerstand erhoht. Das Ausweichen auf Supra- oder Lichtleiter wurde diesen Effekt zwar suspendieren, sahe sich aber trotzdem mit der absoluten Hochstgrenze der Lichtgeschwindigkeit konfrontiert. b) Elektronenlaufzeit Durch metallische Leiter konnen lnformationen mit maximal 1/3-2/3 der Lichtgeschwindigkeit flieBen. Diese Geschwindigkeit ist zwar sehr hoch, angesichts der stetig wachsenden Leitungslangen in Netzwerken aber durchaus ein Begrenzungsfaktor. Aile drei hier genannten Entwicklungsgrenzen betreffen den elektronischen Digital-Computer auf Basis der Von-Neumann-Architektur und prognostizieren im Prinzip das nicht mehr allzu ferne Ende dieserTechnologie.ln den letzten Jahren gerat daher das Systems eines Computers in den Blick, welches nicht mehr auf dieser Architektur basiert: der Quantencomputer. Mit Hilfe von Quantensuperposition werden Elementartei lchen selbst zu lnformationseinheiten (Qbits), die sich daruber hinaus noch unendlich schnell transportieren (Quantenverschrankung) und in beliebiger Menge parallel verarbeiten lassen. Quantencomputer waren heutigen Digitalcomputern in vielem (nicht in allem) uberlegen- ein Grundproblem bliebe namlich auch fUr sie bestehen: 18 116 Es sei hier angemerkt. dass es ebenso ein Diskurseffekt der Computergeschichtsschreibung ist, dass das Anwachsen von Taktraten, Busbreiten, Speichermengen etc. ein messbarer Fortschrittsfaktor sei. Derartige Zahlenvergleiche kommen dem Marketing von Computern zwar entgegen, stehen jedoch nicht se lten im Widerspruch zu technischen Tatsachen und real en Verarbeitungsgeschwindigkeiten . Auch der Quantencomputer [ist] eine physika lische Realisation einer universellen Turingmaschine so wie bereits fruh er andere Computergenerationen auf mechanischer, elektromechanischer oder elektronischer Grund lage. [... ] Der prinzipiellen Unentscheidbarkeit und Un losbarkeit von Problemen liegt die logisch-mathematische Defin it ion einer Turingmaschine zugrunde. Auch ein Quantencomputer wird daher im Prinzip nicht mehr losen als nach der algorithmischen Berechenbarkeitstheorie der Turingmaschine moglich ist: Prinzipiell algorithmisch un losbare und unentscheidbare Probleme bleiben auch fur Quantencomputer un losbar. (Mainzer 2016: 107) Die von Mainzer hier angesprochenen Probleme sind so lch e, die nicht bloB reale Computer betreffen, sondern bereits die Turing-Maschine und damit die , Idee des Computers" (Berechenbarkeitstheorie). DYSTOPIEN DES COMPUTING: ENDLOSE BEISPIELE Die Frage nach dem Ende der Digitaltechnik setzt allerdings schon direkt mit ihrem Be ginn ein <vgl. Ernst 2009 ' 3l . In einem Grund problem Iauten reale und modellhafte Computer namlich wieder zusammen (und auf eine gemeinsame Apokalypse zu): im Halteproblem. Als Madelle (Turing-Maschinen) konnen Computer aile berechenbaren Probleme losen. Nun ist zwar vieles berechenbar aber nicht alles davon auch in akzeptabel kurzer Zeit. Die daraus resultierenden Fragen Iauten daher, wieviel Zeit ein Computer fUr Berechnungen benotigt und ob er womoglich gar nicht damit fertig wird. 19 Diese Fragen markieren ein es der bekanntesten Probleme der universellen Turing-Maschine, das so genannte Halteproblem. Dah inter verbirgt sich die Frage, ob man eine Turing-Maschine konstruieren kann, die in der Lage ist zu zeigen, ob ein e andere Turing-Masch ine ein Problem losen kann (und dann halt) oder nicht. 20 Es geht also weniger um die Losbarkeit oder Unlosbarkeit von Problemen als um die Frage, vorab erkennen zu konnen, ob ein Problem mit einer Turing-Masch ine losbar ist oder nicht. Dieses augenscheinl ich theoretisc he Problem besitzt in der praktischen lnforma- 19 20 Zwei Beispiele hierzu: 1. Es gibt zwa r effektive Methoden, um zu prufen, ob eine Zah l eine Primza hl ist (https://rosettacode.orglwiki/Seq uence_of_primes_by_Tria i_Division [20.09.2017]), jedoch keine, die dies fur beIiebig groBe Za hlen in akzeptabler Zeit vollziehen kann, wei I es, wie Euklid bewiesen hat, unendlich viele Primzahlen gibt. 2. Es existiert zwa r ein Algorithm us, der aile Nachkommastellen der Za hl n berechnen kann (vgl. https:/1 rosettacode.orglwiki/Pi [20.09.2017]) - nur wird er nicht damit fertig, well n un endlich viele davon besitzt. Wei I Turing-Maschinen selbst berechenbar sind, konnen sie auch durch andere Turing-Maschinen berechnet (das heiBt simu liert) werden . In diesem Fa ll wird die zu simuli ere nde Turing-Maschine zur Eingabe der sie simulierenden. Desha lb konnen Computer andere Computer emulieren und neue Computer mit Hilfe alter entworfen werden. Di ese Idee hat 117 tik durchaus Re levanz, sobald es um ze itaufwandige Rechenprozesse Meyer/Shames 1977) oder Programmierfehler (vgl. Rechenberg2000: 173) geht. (vgL Der trivialste Fall fur einen zeitaufwandigen Algorithmus ist die so genannte Endlosschleife: 21 10 a=l 20 WHILE a<>O 40 ENDWHILE 50 PRINT .Fertig!• 60 END Dieses Programm 22 erreicht die Zeile 50 und damit die Ausgabe ,Fertig!" niemals, weil sich der Wert der Variable a, der zu Beginn auf 1 gesetzt wurde, niemals verandert, geschweige denn 0 wird , was die Abbruchbedingung der Sch leife ist. Der programmier- und vernunftbegabte Leser des obigen Codes kann das Programm im Geiste ablaufen lassen und schon bei diesem prozessierenden Lesen feststellen, dass hier eine ,ewige Wiederkehr des lmmergleichen" (Nietzsche) vorliegt. Oft ist die Frage, ob ein Algorithmus halt oder nicht, aber nicht so Ieicht zu beantworten. Ein komplizierteres Beispiel ware die beruhmte Fermat'sche Vermutung: 23 xn + yn = zn hat fUr positive ganze Zah len x, y und z keine Losung, wenn n>2 ist. Das IieBe sich mit einem Computer berechnen, wenn man ihm fo lgendes Programm eingibt: 21 22 23 118 Douglas Adams in seinem Roman ,Per An halter durch die Galaxis" aufgegriffen: Der Computer Deep Though, der die Antworf auf ,die GroBe Frage! Die Letzte aller Fragen nach dem Leben, dem Universum und allem" (Adams 2001: 176) geben soli, erwidert, dass er diese Antwort geben konne. Als sich (7,5 Millionen Jahre) spater herausstellt, dass die Antwort zu unverstandlich ist und sich vielmehr die Frage selbst als das Gesuchte herausstellt, kapituliert Deep Thought. Die passende Frage zur Antwort konne zwar ermitte lt werden, aber nicht von ihm selbst, sondern .. von dem Computer, der nach mir kommt. [...] Ein Computer, dessen si mpelste Funktionsparameter zu berechnen ich nicht wurd ig bin- und doch werde ich ihn euch entwerfen." (Ebd.: 176) Die meisten Programme werden als Endlossch leife realisiert (etwa das Programm eines Geldautomaten, das nach einer abgesch lossenen Transaktion nicht beendet wird, sondern zu seinem Anfang zuruckkehrt), hier sind jedoch End lossch leifen gemeint, die als Konsequenz logischer Feh ler unbeabsichtigt auftreten und den Computer zum ,.Einfrieren" bringen. Oft kann der Anwender nicht unterscheiden, ob sich ein Programm in einer Endlossch leife .. aufgeMngt" hat, oder lediglich zeitaufwandig prozessiert. lm Sinne der Demonstration aus dem Kapitel ,.Demonstration" konnte das Programm um folgende Zeile erweitern: 30 REM Test PRINT "a =";a - dam it IieBe sich der Prozess visibilisieren. Vgl. Roquette 1998. Fermat wi ll ihn se lbst gelost haben , sein Papier(l) habe jedoch fUr die Notation nicht ausgereicht: .. lch habe hierfUr einen wahrhaft wunderbaren Beweis, doch ist dieser Rand hier zu schmal, um ihn zu fassen." (https:f/de.wikipedia.org/wiki/ Gro%C3%9Fer_Fermatscher_Satz#cite_note-2 [20.09.2017]) 10 INPUT "Suche L6sung fUr n=",n 20 FOR X=1 to 100 30 FOR Y=1 TO 100 40 FOR Z=1 TO 100 50 IF (X AN )+(YAN) =ZAN THEN GOTO 110 60 70 NEXT Z NEXT Y 80 NEXT X 90 PRINT nKeine LHsung fUr n=";n 100 GOTO 10 120 END Das Programm 24 sucht aile Losungen der Fermat'schen Gleichung fur einen eingegebenen Exponenten n und Basen von x, y, z zwischen 1 und 100. Die Beschrankung der Basen auf Werte bis 100 sollled iglich verdeutlichen, wie lange bereits die Prufung von 1003 (einer Mill ion) Gleichungen benotigt. Ein korrekt programmierter Algorithmus musste selbstverstandlich samtliche positiven ganzen Zah len fUr x,y und z testen und wurde bis zum Ende aller Tage nicht einma l mit der Prufung der ersten (x) fertig werden, weil schon die x-Schle ife unendlich oft durchlaufen werden musste - es sei denn, es wurde eine Losung gefunden, die zum Halt des Programms (in Zei le 110-120) flihrt. Es ware daher wunschenswert, ein Verfahren zu finden, das solche Algorithmen vorab daraufhin pruft, ob sie ha lten oder nicht. Die Frage (der theoretischen lnformatik 25 } lautet nun: Lasst sich mit einem anderen Algorithmus beweisen, dass die obigen Programme (nicht) anhalten? Tatsach lich ware die Turing-Maschine, die dies beweisen kann, fur beide Programmbeispiele gleich komplex, weil beide Programme und die von ihnen zu verarbeitenden Eingaben als Datenstrome auf einem Band notiert werden. Die Turing-Maschine kann - anders als der menschliche Leser im ersten Beispiel - nicht intuitiv erkennen, ob eine End losschleife vorliegt. Wie sahe eine solche Test-Masch ine aus? Weil man davon ausgeht, dass das Ha lteproblem berechenbar ist, ist wiederum nur eine Turing-Maschine vonnoten, es zu berechnen. Eines ist sicher: Die testende Turing-Maschine (nennen wir sie B), die pruft, ob die zu testende TuringMaschine (A) bei einer bestimmten Eingabe halt oder nicht, kann nicht ein24 25 Zur Supervision konnte folgende Zeil e eingefUgt werden: 45 VDU 30 : PRINT "x=";x,"y=";y,"z=";z;" " Fur die Details verweise ich hier auf Turings Grundlagenarbeit (1987b: 52ff.) sowie auf Rechenberg (2000: 172 - 175). 119 fach die Turing-Maschine A simulieren. Dann wi.irde sie sch limmstenfalls ja ebenfalls nicht halten und anzeigen konnen, ob A halt oder nicht. Maschine B bekommt Maschine A vielmehr als Input. Sie verfi.igt i.iber den (fraglichen) Algorithmus, der in der Lage ist, A zu testen. Der Beweis, dass es einen solchen Algorithmus (und mithin eine solche Maschine B) nicht gibt, wurde von Turing erbracht, indem er einen Widerspruch provoziert hat <vgl. Rechenberg 2ooo: 1731.). Die Konsequenzen a us diesem Beweis sind allerdings viel fundamentaler, als dass der praktischen lnformatik damit bloB ein effektives Testverfahren abginge: Er zeigt, daB es m6glich ist, eine Prozedur zu spezifizieren (die Prozedur H), die man nicht programmieren kann. Es gibt also mindestens eine wohldefinierte Aufgabe, die eine Maschine prinzipiell und fur aile Zukunft nicht 16sen kann. lm Gegensatz zu den vie len anderen Problemen , die wegen ihres Umfangs praktisch nicht los bar sind, handelt es sich hier um eine Aussage uber die Grenzen des mit Algorithmen Berechenbaren. [.. ] Die Nichtexistenz eines Algorithmus fur H kann man benutzen, um zu zeigen, daB viele andere Probleme unl6sbar sind, indem man sie auf das Halteproblem zuruckfuhrt. (Rechenberg 2000: 175) Das Halteproblem erweist sich damit als Apokalypse; nicht, weil der Computer hiermit an (s)ein Ende kame, sondern weil das Computing (als implementierte Berechenbarkeit) in der End losigkeit an seine Grenze st6Bt und der Computer dam it, in ewiger Gegenwart gefangen, seinen Sinn einbi.iBt. SCHLUSS Fu r den Anwender zeigt sich das Halteproblem zumeist daran, dass der Computer scheinbar inoperativ wird. In einer Endlosschleife gefangen oder bei einem Problem, das er in fi.ir den Nutzer nicht akzeptabler Ze it zu losen versucht, friert er augenscheinlich ein. Die Unendlichkeit des Rechnens, der Absturz und der Defekt besitzen damit auch ein positives epistemologisches Moment: Der Computer bi.iBt im Absturz namlich seinen Werkzeug-Charakter ein und wird im Heidegger'schen Sinne (wieder) zu etwas Vorhandenem (Groth/Holtgen 2018l - zu einem epistemischen Objekt, das die Aufmerksamkeit des Nutzers von seinen Simulationen und Diensten abzieht und zuri.ick auf seine Materialitat und seine technische Verfasstheit lenkt. Und vielleicht versucht dieser dadurch provoziert ja dann, die Oberflachen und Abstraktionsschichten zu durchdringen, um zu verstehen, was da im Augenblick in seinem Computer vor sich geht. 120 LITERATURVERZEICHNIS Adams, D. (2001): Per An halter durch die Galaxis. Aile 5 Roman e in einem Band. Mi.inchen: Heyne. Blumenberg, H. (2009): Geistesgeschichte der Technik. Frankfurt am Main: Suhrkamp. Born, K. E. (1973): Der Strukturbegriff in der Geschichtswissenschaft. In: v. Einem, H. u.a. 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